„Mein Name ist Esther Joshua Sepetu, ich bin 13 Jahre alt und komme ursprünglich aus der Region Tabora in Tansania. Meine Reise hierher war alles andere als einfach und hat mein Leben für immer verändert.

Im Jahr 2020 zog meine Mutter mit mir nach Singida. Sie wollte meinen Vater finden, den ich noch nie zuvor getroffen hatte. Nach unserer Ankunft stellte sie ihn mir vor: „Esther, das ist dein leiblicher Vater.“ In diesem Moment war ich so glücklich und aufgeregt, ihn endlich kennenzulernen. Doch die Freude währte nicht lange. Er lehnte uns ab, behauptete, ich sei nicht seine Tochter, und warf uns aus seinem Haus.

Wir hatten kein Geld, keine Unterkunft und keine Möglichkeit, nach Tabora zurückzukehren. Wir verbrauchten die Nacht im freien. Meine Mutter war verzweifelt, und weinte die ganze Nacht. Am nächsten Morgen war sie erschöpft und krank. Ich rief um Hilfe, und jemand brachte mich zur Sozialbehörde und meine Mutter ins Krankenhause, damit sie medizinisch behandelt werden konnte. Doch eines Tages verschwand sie spurlos. Ich wartete tagelang, doch sie kam nicht zurück.

Schließlich brachte mich die Sozialbehörde ins Straßenkinderheim Upendo Home, wo ich seither lebe. Hier habe ich zum ersten Mal seit Jahren wieder einen sicheren Ort gefunden. Ich konnte zurück in die Schule gehen und meine Ausbildung fortsetzen. Seit 2018 war ich nicht mehr zur Schule gegangen. Das Leben im Heim ist ruhig und das Team unterstützen mich. In meiner Freizeit lese ich gerne Bücher oder spiele Fußball. Wenn ich an die Zukunft denke, wünsche ich mir, Lehrerin zu werden, um Kindern wie mir zu helfen, die durch schwierige Situationen gehen. Gleichzeitig bete ich jeden Tag dafür, dass ich eines Tages meine Mutter und meine Brüder wiedersehen kann.“

Esthers Geschichte ist eine von vielen, die zeigen, wie wichtig es ist, Kindern einen sicheren Ort und eine Perspektive zu geben. Dabei sind Bildung und Geborgenheit grundlegende Bausteine für eine bessere Zukunft.