Die Kinder im Upendo Home haben ganz außergewöhnlich gute Schulleistungen gezeigt und einige haben die Aufnahmeprüfungen für eine höhere Schulbildung geschafft!  

Baraka hat die Universität in Dar es Salaam in Engeneering beendet und wird Weihnachten mit den anderen im Upendo Home verbringen. Elisa und Jazeela haben einen Kochlehrgang von drei Monaten in Arusha abgeschlossen und Jazeela hat die Aufnahmebestätigung für das Internationale Institut für Logistik und Transport in Dar es Salaam bekommen. Elia wurde für das Bachelorstudium in Radiologie in Mwanza ausgewählt. Twalib ist in der High School in Mwenge. Tito, Patrick und Josh haben im November mit einer Lehrausbildung in der VETA (Vocational Education Training Association) in Singida begonnen. Die anderen 21 Kinder sind in der Primary und Secondary School. Insgesamt haben wir 40 Kinder, 14 Mädchen und 26 Burschen im Alter zwischen 6 und 24 Jahren. Sie besuchen je nach Englischkenntnissen die staatliche Schule oder die private English Masai School, die für 8 Kinder das Schulgeld erlassen hat.

Im Ausbildungsbereich vermitteln die gut ausgestatteten Upendo Home Werkstätten handwerkliches Geschick. Mr. Makole, der Leiter der Werkstätten, hat mit dem LehrerInnenteam Lehrpläne erstellt, die sich nach den Fähigkeiten der Kinder und dem vorhandenen Zeitrahmen richten. Gemeinsam mit der Hausmutter Magdalena kümmert er sich um die Unterrichtsplanung entsprechend der Schulpläne und die Fertigstellung der Werke in der Tischlerei, Schneiderei, Schweißerei und der Kunstklasse. In der Kunstklasse vermittelt die Hausmutter Rosemarie ihr künstlerisches Wissen.

Nach der Zeit im Upendo Home sollen die Kinder den Übergang vom Heim in ein selbstständiges Leben gut vorbereitet bewältigen. Bildung und Ausbildung sind dazu die wesentliche Basis. Doch auch wie der Alltag gestaltet und gelebt wird ist wichtig. In den letzten beiden Jahren wurden einige unterstützende Maßnahmen eingeführt wie zum Beispiel Zeiten, in denen die Jugendlichen frei über ihre Zeit verfügen können, ein kleines Taschengeld (ca. 10 Euro im Monat), Peer Aufgaben, bei denen die Älteren Verantwortung für die Jüngeren übernehmen, eine Feedback Box, damit Sorgen vertraulich an den Heimleiter kommuniziert werden können, mehr Privatsphäre und Sicherheit für die Mädchen, regelmäßige Treffen mit dem Team und dem Heimleiter und individuelle Unterstützung, wie das Heim gut verlassen werden kann. Vor allem die Mädchen brauchen besonderen Schutz und können nicht so leicht wie Burschen in eine Wohngemeinschaft in der Stadt ziehen. Für manche Kinder ist eine Rückkehr in die Ursprungsfamilien möglich, für andere undenkbar. Hier braucht es eine Vertrauensbasis zu den Betreuern und ein gutes Konzept, an dem wir laufend arbeiten. Ein schönes Beispiel ist Ramadhani, der vor 4 Jahren der erste war, der das Heim verlassen hatte. Die Grundausstattung als Elektriker, sein Lehrberuf, hat nicht gereicht, um diesen Übergang gut zu begleiten und er ist verschwunden. Vor einigen Monaten ist er wieder in Singida aufgetaucht – mit Frau und Baby – und hat sich an Afesso, den Heimleiter, gewandt. Seine Frustration „nichts geschafft zu haben“ ist groß. Doch die Vertrauensbasis mit Afesso hat es möglich gemacht, wieder in gutem Kontakt mit ihm zu sein. Gemeinsam werden die nächsten Schritte geplant.

Die Gehörlosenschule in Singida – Tumaini School – hat für 60 Burschen und Mädchen Internatsplätze und für weitere 20 Tagesplätze. Hier wurden in einem Versuchsprojekt mit der Gehörlosenschule – Tumaini School – im Frühling 10 Kinder wöchentlich in den Upendo Home Werkstätten unterrichtet. Da nur die LehrerInnen der Schule die Kinder unterrichten können und der Zeitaufwand dafür zu groß war, wurde das Projekt wiedereingestellt. In der Schule wurde ein vierwöchiges Training für die Eltern in Gebärdensprache durchgeführt, Unterrichtsmaterialen und der Bau von Toiletten unterstützt. Das Highlight war allerdings auch hier ein Ausflug in den Ngorongoro Nationalpark. Schon am Vortag war kein Unterricht mehr möglich, weil die Kinder so aufgeregt waren!

Wir bedanken uns bei allen für die Zusammenarbeit und Unterstützung in diesem herausfordernden Jahr.